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Mit Krücken steige ich in den Bus. Jede Bewegung schmerzt, ich durfte vor einer Woche mein Knie operieren. Jeder Platz ist besetzt. Zwei Jugendliche haben die zwei letzten freie Plätze ergattert. Ich schaue sie hilflos an und hoffe, dass sie meine Not spüren – leider bleibt mein Blick erfolglos. Erst als ich sie direkt darauf anspreche, erhalte ich einen Sitzplatz.

Ähnliche Situationen erlebe ich im Schulalltag. Zum Beispiel grüssen Schülerinnen und Schüler nur noch selten auf den Pausenplatz. Konflikte auf dem Pausenplatz sind viel stärker und die Herausforderungen im Schulalltag immer komplexer.

Mir scheint, es fällt den Kindern und Jugendlichen immer schwieriger differenziert zu kommunizieren, ihr Handeln zu reflektieren, ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft wahrzunehmen und einen gesunden und pragmatischen Lösungsweg zu entwickeln.

Mit dem Lehrplan 21 wurde dies ebenfalls erkannt. Sozial- und Selbstkompetenzen sollen in den Schulen gefördert werden. Auch die Berufswelt setzt in der Teamentwicklung seit ein paar Jahren auf die Entwicklung von Soft Skills, denn sie tragen viel zum Erfolg eines Unternehmens bei.

Unsere Nachbarn machen es uns vor: In Österreich besuchen Schülerinnen und Schüler seit einiger Zeit das Fach «KoSoÒ» (Kommunikation und Sozialkompetenz). Das Konzept wurde von Frau Dr. Renate Wustinger an Sir Karl Popper-Schule in Wien entwickelt. Es ist einerseits ein Schulfach und anderseits eine Methode zur Team- und Unternehmensentwicklung.

Primär geht es darum Fähigkeiten zu trainieren, die für jeden Menschen wichtig sind. Sozial- und Selbstkompetenzen stärken uns für das Leben und lernen uns ein verständnis- und respektvollen Umgang miteinander. Im Mittelpunkt steht die Kommunikationslehre, das Verständnis für gruppendynamische Prozesse, die Schulung der Wahrnehmung und Teamentwicklung.

Die Schülerinnen und Schüler lernen auf der Metaebene mit Hirn und Herz schwierige Herausforderungen zu reflektieren und adäquat zu handeln.

Educatio geht ein Schritt weiter – wir möchten an diesem Gedanken anknüpfen, aber auch den Fokus auf die gesellschaftlichen Verpflichtungen setzen. Schülerinnen und Schüler sollen ihre Rechte und Pflichten gleichermassen erkennen und so ihren Handlungsraum erfahren. Ziel ist es «Challenges» im schulischen- und später im beruflichen Alltag mit persönlichen und korrekten Lebensstrategien sowie mit einer Prise Humor lösen zu können.

Mehr darüber erfahren Sie mit an unserer Weiterbildung:

Mit Hirn, Herz und Humor zum Erfolg!